seilbahn.net | Projekte | Archiv | 2009-08-18

Sölden: DIE NEUE GAISLACHKOGLBAHN KOMMT

Auf den Gaislachkogl werden künftig zwei der architektonisch spektakulärsten und technisch modernsten Seilbahnen Österreichs führen. Im Sommer 2009 beginnen erste Bauarbeiten an den Fundamenten der Bergstation. Ab der Wintersaison 2010/2011 nimmt die neue Gaislachkogl-Bahn den Betrieb auf.

IM TAL
Neben Betriebssicherheit, Fahrkomfort und erhöhter Transportkapazität ist es den Bergbahnen Sölden ein Anliegen, auch architektonische Akzente zu setzen.

Das Architekturbüro Johann Obermoser aus Innsbruck beweist mit seinen Entwürfen, dass es diesem Anspruch mehr als gerecht wird. An der Talstation bildet ein schlankes Stahlskelett den Korpus der länglichen Gebäudehülle des Gondel-Bahnhofs, die Außenhaut besteht aus einer reißfesten und transparenten Kunststoff-Folie.
Stilistisch arbeiten alle drei neuen Stationsgebäude der Gaislachkoglbahn mit ähnlichen Mitteln. Gemeinsamer Nenner ist die harmonisch geschwungene Gebäudeform, deren Inneres ein Stahlskelett bildet, über das sich wiederum eine Kunststoff - Haut spannt.

Die Zustiegsplattform erreichen die Fahrgäste zukünfig über seitlich am Gebäude verlaufende Rolltreppen bzw. per Lift , was zu einer wesentlichen Komfortsteigerung beiträgt.

IN DER MITTE
Der Baukörper an der Mittelstation (2.174 m) wird bemerkenswerte Dimensionen aufweisen. So liegt die künftige Ausstiegsplattform auf der Dachhöhe des derzeitigen Restaurants.
Wer von der Mittelstation aus auf die Piste möchte, fährt über eine abschüssig verlaufende Rampe hinaus - das bisher notwendige Anschieben per Skistöcke entfällt dadurch. Wer weiterfährt, steigt in die 3-S-Bahn, die zum Gipfel führt. Im Stationsgebäude selbst eröffnet ein 190 m² großes Fenster ein sehenswertes Panorama in Richtung der Stubaier Alpen.
Im Keller entstehen komplett neue Werkstätten und Garagen für die Pistengeräte.

AM BERG
Schon bisher mussten zwischen der Mittelstation und der Bergstation des Gaislachkogls Stützenabstände von 750 Metern überwunden werden. In Zukunft beträgt der längste Abschnitt zwischen zwei Stützen 1200 Meter!

Waren bisher 4 Stützen in der oberen Sektion nötig, so werden es beim neuen 3-S-System nur noch drei sein. Die Gondeln ruhen beim 3-S-System (=3-Seil-System) auf zwei Tragseilen und werden von einem Zugseil gezogen. Fahrgäste steigen an der bestehenden Mittelstation ein.

Aufgrund von Permafrost muss die neue Bergstation um rund 30 Meter nach Norden versetzt werden. Dadurch ändert sich auch die Trassenführung leicht. Keine Auswirkungen hat dies auf das bestehende Bergrestaurant „Tre Milla" und die BIG-3-Plattform.

ALLE FACTS ZUR NEUEN GAISLACHKOGLBAHN

1. Sektion: Einseilumlaufbahn
Schräglänge: 2.040,48 m
Fahrzeugkapazität: 8 Personen
Fahrgeschwindigkeit: 6 m/s
Förderleistung: 3.600 Personen pro h
Gondeln: 107
Fahrzeit: 6,7 min.
Höhe Tal: 1.363 m
Höhe Berg: 2.174 m
Höhendifferenz: 811 m

2. Sektion: 3-S-Bahn
Schräglänge: 1.978 m
Fahrzeugkapazität: 30 Personen
Fahrgechwindigkeit: 6 m/s
Förderleistung: 2.600 Personen pro h
Stützen: 3
Gondeln: 19
Fahrzeit: 5,5 min.
Höhe Berg: 3.040 m
Höhendifferenz: 864 m

Baubeginn Gipfel: Für die 3-S-Bahn wird eine Bauzeit von 9 Monaten benötigt. Für die Arbeiten in 3.054 Meter Höhe stehen aber nur rund 5 Monate Bauzeit zur Verfügung. Deshalb werden schon im Sommer 2009 die Fundamente der neuen Bergstation gebaut.

Baubeginn Stationsgebäude: Ab 13. April 2010 können die ausführenden Firmen die Arbeiten mit dem Bau der Betriebsgebäude (Tal-, Mittelund Bergstation) und der Seilbahntechnik fortsetzen.

Betriebsstart: Beginn Wintersaison 2010/2011
Investitionssumme: 35 Millionen Euro
Seilbahntechnik: Doppelmayr
Planer: Architekturbüro DI Johann Obermoser, Innsbruck




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